Am Mittwoch, den 13.02.08 trafen sich Robert, Pascal und ich am Essen Hbf. Das war aber auch
schon das einzige, was auf der Hinreise glatt gelaufen ist!
In Bochum sollte Arne zusteigen. Doch wo war Arne? Arne hatte die Karten vergessen und somit mussten die anderen
drei am Dortmund Hbf auf ihn warten. Trotzdem kamen wir pünktlich am Flughafen Dortmund an, wo das
Fliegerkommando dann durch Sebastian vervollständigt wurde. Eigentlich hätte das Abenteuer Schottland nun starten
können. Doch der Nebel machte uns einen Strich durch die Rechnung. Unser Flug wurde spontan von EasyJet
gecanceled. Also im Sprint zurück zum EasyJet-Schalter. Dort wurde uns angeboten, dass wir doch am Donnerstag
direkt nach Aberdeen fliegen könnten. Leider wären wir dann erst um "18.00 p.m." (Insider-Zitat! Anm. d. Red.)
in Aberdeen gewesen. Also wären wir erst parallel zur Anstoßzeit gelandet. Einzige andere Alternative:
Um 21.00 h ab Köln/Bonn nach London/Gatwick, anschließend um 6.00 a.m. von London/Luton nach Aberdeen.
Also 110 Euro pro Kopf auf den Tisch gelegt und umgebucht. Die 110 Euro wurden fällig, da uns EasyJet nur einen
Flug kostenlos geben wollte. Also nur von Köln nach London/Gatwick. Aber jetzt war erstmal die Frage: Wie kommen
wir nach Köln? Und das schnellstmöglich?!?
Zu allem Überfluss waren nun auch noch Arne und Sebastian unauffindbar, und auch telefonisch nicht zu erreichen.
Sie hatten mittlerweile bereits das Flughafengebäude verlassen. Da sie noch auf dem Informationsstand waren, dass
wir erst am nächsten Morgen von Dortmund fliegen, versuchten sie in der Umgebung bzw. telefonisch ein Hotel für
uns aufzutreiben. Als wir sie endlich wieder gefunden und über die aktuelle Lage informiert hatten, ging es
im Laufschritt zum Taxi-Stand. Dort wurde direkt das einzige Großraum-Taxi gechartert. 110 Euro Festpreis
(man munkelt, dass es jemanden gegeben hat, der in der allgemein vernebelten(!) Situation, diesen Preis auch als
"pro Kopf" eingestuft hatte!).
Endlich am Airport Köln/Bonn angekommen, wurde dann dummerweise vergessen, sich eine Quittung vom Taxi-Fahrer
geben zu lassen. Na ja, dann können wir das halt nicht geltend macht - im Prozess gegen EasyJet.
Der Flug nach London verlief dann reibungslos. In Gatwick angekommen, ließ sich Arne nicht von der Idee abbringen,
noch einmal unseren Anschlussflug umzubuchen, denn er hatte gehört, dass am Donnerstagmorgen um 6.00 a.m. ein
EasyJet-Flug von London/Gatwick nach Edinburgh geht. Von dort aus hatten wir den Überlandbus ja bereits bezahlt
und könnten uns jetzt den Transfer von Gatwick nach London/Luton sparen. Immerhin rund 20 Pfund pro Nase.
Nach langen Diskussionen gab EasyJet nach, und wir mussten für die neuerliche Umbuchung nichts bezahlen. So weit,
so gut. Nur was macht man von 22.00 h bis morgens um 6.00 h in Gatwick? Na was schon. Erst den Burger King
aufsuchen, dann einem 24h-Shop im Flughafen die Bierreserven abkaufen und anschließend Stühle zusammenstellen
und versuchen zu schlafen.
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Haupsache bequem! (zum vergrößern
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Dummerweise ging gegen 2.00 h nachts der Feueralarm im Flughafen los. Da war an schlafen eigentlich
nicht mehr zu denken. Wir ließen uns davon aber nicht weiter irritieren, sondern blieben einfach da wo wir
waren. Letztendlich stellte sich dieser dann auch, wie vermutet, als Fehlalarm heraus!
Am nächsten morgen ging es dann nach Edinburgh. Dort angekommen, galt es als erstes einmal die Bierreserven
aufzufüllen und zu frühstücken (Na ja, wer britisches Frühstück runterbekommt).
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Mjam, mjam - gibt Kraft und schmeckt prima! (zum vergrößern
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Anschließend marschierten wir zur Busstation und stiegen in unseren gebuchten Überlandbus, um über Dundee
nach Aberdeen weiter zu fahren. Wäre schön gewesen.
Aber wir hatten beim umsteigen in Dundee noch Bier bei uns. Obwohl es eigentlich nur verboten ist, Bier in der
Öffentlichkeit zu trinken, reichte das bloße Vorhandensein der Bierdosen der verantwortlichen Mitarbeiterin der
Busgesellschaft ("Alte, du Zigeu***") aus, um uns jegliche Weiterfahrt mit Bussen in Schottland zu untersagen!
Trotz mehrfacher Entschuldigungen, war eine Weiterreise mit einem Bus für uns, zu mindestens an diesem Tag,
ausgeschlossen. Einen gewissen Anteil hieran könnte eventuell auch die Tatsache haben, dass während unserer
versuchten Entschuldigung, eine der in unseren Jacken deponierten Bierdosen direkt vor dem Bus auf den Boden
gefallen war. Wenigstens ist sie dabei nicht aufgegangen.
Ab da ergriffen wir beim "Trinken in der Öffentlichkeit" diverse Vorsichtsmaßnahmen. Beispielsweise versteckten
wir die Bierdosen während des Trinkvorgangs in Socken, um sie den Blicken der Ordnungskräfte und den in ganz
Schottland zahlreich vorhandenen Kameras zu entziehen.
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Keinen Kommentar! (zum vergrößern
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Nichts desto trotz waren wir vorerst in Dundee ohne weiterführendes Verkehrsmittel gestrandet. Sollten
wir jetzt so kurz vor dem Ziel gescheitert sein? Nein - es gab ja noch den Zug!
Also machten wir uns auf zum nächsten Bahnhof und stiegen in den Zug nach Aberdeen. Dafür wurden pro Kopf noch
einmal zusätzlich 22 Pfund fällig. Aber was soll`s? Zitat: "Ist doch nur eine Zahl auf dem Bankkonto"! |
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Und das Wetter schien uns jetzt auch wohlgesonnen. (zum vergrößern
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Außerdem war bei der Zugfahrt eine traumhafte Sicht auf die Küstenlinie Schottlands "einbegriffen"
(Insider-Zitat! Anm. d. Red.) und man durfte sogar Bier trinken, ohne Gefahr zu laufen bei der nächsten Station
(oder früher!) rauszufliegen.
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Ganz ordentlich und brav am Tisch. (zum vergrößern
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Auf der Fahrt wurde dann ein "Vater Abraham" zelebriert, sowie erste Kontakte zu Aberdeen-Fans geknüpft,
mit denen man dann auch die ersten Schals tauschte. Irgendwann sind wir dann auch tatsächlich in Aberdeen
angekommen. Per Pedes ging es dann quer durch die Stadt zu unserer ‚Jugendherberge', wo wir unser Komfort-Zimmer
bezogen.
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Das Fenster hätte man sogar schließen können, aber...! (zum vergrößern
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Danach war aber auch schon direkt wieder Zeit, sich zum Stadion aufzumachen. Also, ab auf die Straße und
auf den Bus gewartet. Natürlich kam keiner. Wäre ja auch zu schön gewesen; außerdem durften wir ja eigentlich an
diesem Tag kein Bus mehr fahren! Ein Taxi für fünf Mann, konnte man sogar selbst über die Hostel-Rezeption nicht
bekommen. Also mussten wir wieder laufen. Zumindest bis in die City. Von dort aus dann per Linienbus (hehe - doch
noch mit einem Bus!) zum Stadion
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Pittodrie home stand. (zum vergrößern
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Nach dem Verzehr unserer letzten Biervorräte, wurden noch einige Schals getauscht und Arne erwarb zwei
Begegnungs-T-Shirt, für die er einen akzeptabelen Euro-Preis aushandelte, den er aber dann doch mit Pfund bezahlte!?
Zum Spiel selber wieder ein Zitat: "It was a tie!". Offizielles Endergebnis: 2:2.
Da man bereits bei der Ankunft einen passablen Pub direkt gegenüber unserer Herberge ausgemacht hatte, bestiegen wir
direkt nach dem Spiel ein Taxi mit diesem Ziel. Die Fahrt wurde dann aber zu Gunsten einer mittlerweile dringend
notwendigen Nahrungsaufnahme vorzeitig beendet. Der restliche Weg zum Pub wurde dann wieder zu Fuß zurückgelegt.
Dort angekommen, erzählte Arne erst einmal jedem, egal ob er es wissen wollte oder nicht, auf Deutsch und English
immer wieder unsere Story. Selbst die Zivilpolizisten aus Deutschland und Schottland, die mittlerweile aber auch
nur noch ein Bier trinken wollten, wurden nicht verschont. Laut eigener Aussage, erzählte Arne die Geschichte sogar
auf der Toilette.
In ‚unserem' Pub tranken wir dann mit ehemaligen Spielern des FC Aberdeen, und bekamen gesagt, dass wir der lauteste
Gästeblock im internationalen Wettbewerb waren, den Aberdeen je erlebt hatte.
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Einer von den dreien soll der Ex-Spieler sein. (zum vergrößern
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Als der Pub dann geschlossen wurde, gingen wir, doch etwas müde von dem Erlebten, direkt schlafen.
Vor der Rückfahrt mit dem Bus(!) nach Edinburgh, kauften wir uns dann noch Frühstück im Supermarkt. Arne machte hier
einen klassischen Fehlgriff. Er kaufte sich ein "Scottish Egg" und war dann verblüfft, dass da -oh, Überraschung-
wirklich ein Ei im Teigmantel war, was auf Arne offensichtlich einen recht abstoßenden optischen Eindruck machte.
Zumindest ging die ganze Sache recht schnell wieder retour!
Auf der Rückfahrt nach Edinburgh durften wir dann, trotz Anwesenheit unserer "Freundin" vom Vortag, ohne Probleme in
Dundee den Bus nach Edinburgh besteigen.
Unser Mittagessen haben wir dann zusammen mit den Schnaittachern bei einem "All-You-Can-Eat-Italiener" zu uns genommen.
Ob die das in Zukunft auch noch anbieten???
Nach einigen "Warte-Bierchen", ging unser Rückflug dann relativ pünktlich zurück.
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Wenn die Schnaittacher zuviel kaufen, freu`n sich die RPB! (zum vergrößern
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Da Arne und ich in der ersten Reihe im Flieger saßen und die Crew deutschsprachig war, konnten wir mit den
Stewards und der Stewardess Spaß haben! Olli, Arno und Bettina machten jeden Spaß mit und waren somit die coolste
Crew die ich je miterlebt habe. Arne und ich führten die Sicherheitsanweisungen zur Freude aller Passagiere mit
den getauschten Aberdeen-Schals durch.
In Dortmund angekommen, verabredete sich Arne mit unserem Steward Arno. Dieser kam auch aus Bochum und nahm Arne
deshalb in seinem Auto mit...!
Nachdem wir uns auch von Sebastian verabschiedet hatten, machten sich Robert, Pascal und ich mit öffentlichen
Verkehrsmitteln auf den Weg nach Hause auf. Am Dortmund Hbf trafen wir dann noch auf einen Trupp frustrierter
Schalker (1-2 Heimniederlage gegen Wolfsburg). Eine junge Schalkerin beichtete uns, dass sie eigentlich Bayern
mag, es aber keiner ihrer Leute wissen darf!
Das war dann das Ende einer Tour, die alles andere als geplant lief.
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