TSV 1859 München Amateure gegen – FC Bayern München Amateure
1:2
Dienstag,
den 16.09.2003
Toto-Pokal
2003/2004
Hermann-Gerland-Kampfbahn,
München
Zuschauer: 800
Endlich mal
wieder ein Spiel, für das es sich wirklich lohnt, in die schönste Stadt Deutschlands
zu reisen, denn ein paar übermütigen Bauern musste mal wieder gezeigt werden,
wer die Nummer 1 in München ist und das sie als Daseinsberechtigung höchstens
ab und zu mal in der Bayernliga aufmüpfig werden dürfen. Aber wofür eigentlich
eine Daseinsberechtigung? Nun ja, es gibt sie halt, diese paar Blauen, und
irgendjemand muß dem Wildschweinmoser ja mal auf die Füße treten. Wenigstens
dafür sind sie zu gebrauchen.
Dank der
stets aktuellen Informationen aus der Club Nr.12 – Mailingliste erfuhr auch unsereins
als Wahlwestfale von diesem Klassiker und so wurde schnell auf Knien ins Büro
vom Cheffe gerobbt und um einen halben Tag Urlaub gebettelt.
In der HGK
musste man leider von der gewohnten Position unter dem Dach der Gegengeraden in
den „Gästeblock“ ausweichen, wo sich ca. 150 Mann drängten, um die roten Amas
nach vorne und einen weiteren Schritt Richtung DFB-Pokal-Finale zu schreien.
Den Arne traf man dann auch noch und half natürlich beim Aufhängen der
RPB-Zaunfahne, schliesslich ist man ein aktives Mitglied! ;-)
Selbst
meinen Erzeuger, der gerade geschäftlich in Süddeutschland unterwegs war,
konnte ich per Mobiltelefon noch über das Spiel des Jahres informieren und er
lies es sich nicht nehmen, diesem Spiel ebenfalls beizuwohnen. Das freute mich
sehr, denn ich hatte ihn schon einige Tage lang nicht mehr gesehen, und ihn
dann zu diesem Anlass begrüssen zu dürfen, war klasse.
Kleine
Anekdote nebenbei: Mein Vater kennt sich nicht sooo gut aus im Amateurfussball.
Da er erst
einige Minuten nach Anpfiff in die Grünwalder Strasse einbog, ging er an der
hell erleuchteten HGK, aus der, wie im allgemein bekannten Amateure-Song so
schön beschrieben, der Support schallte, vorbei zum Kassenhäuschen. Von der
Lautstäke beeindruckt, fragte er den Kassierer ernsthaft, ob es denn noch
Eintrittskarten gäbe. Dieser schaute ihn äusserst argwöhnisch an
(wahrscheinlich wird er erkannt haben, dass es sich um einen Preussen handeln
muß…) und händigte ihm eine Karte für den Gästeblock aus.
Das das
Stadion so leer war, verdutzte meinen alten Herren total. Welch größeres
Kompliment kann es für einen Fanblock geben, als dass man von draussen denkt,
das Stadion wäre ausverkauft?
Die Bauern
hatten sich neben der Haupttribüne versammelt, wahrscheinlich in der Intention,
unentdeckt zu bleiben. Ein paar verzogen sich dann doch auf die Gegengerade und
glänzten mit Gesängen wie „Zieht den Bayern die Lederhosen aus“. Herzlichen
Glückwunsch!
Im Spiel
war, wie im Pokal üblich, der Underdog aus Giesing etwas spielbestimmender, zumindest
konnte man keinen Klassenunterschied feststellen. Allerdings konnten unsere
Jungs aus einigen wenigen Chancen zwei Tore machen, was reichte, um die
Amateure des Turnvereins aus dem Cup zu werfen.
Nach dem
Spiel verabschiedete ich meinen immer noch perplexen Vater, half Arne beim Abhängen
der Zaunfahne und begab mich selbst zum Hbf, um per Nachtzug die Reise nach
Ostwestfalen anzutreten, wo am nächsten Morgen der Kaffeebestand eines
amerikanischen FastFood-Restaurants geplündert wurde, um den vor mir liegenden Arbeitstag
halbwegs zu überstehen.