Spartak Moskau - FC Bayern München
von Christoph Kühnemund

Am Mittwochmorgen um ca. 9 Uhr hob der Airbus 321 vom Münchner Flughafen ab. Zuvor hatten wir eine  Autofahrt vom Sauerland aus hinter uns gebracht, die bereits am Dienstagabend um 23 Uhr startete. Ohne Besonderheiten erreichten wir gegen 13 Uhr deutscher Zeit die russische Hauptstadt und landeten trotz vereister Landebahn recht unspektakulär. Nach dem Passport-Prozedere ging man direkt zu den bereitstehenden Bussen, die uns mit Miliz-Geleitschutz in die Innenstadt von Moskau fuhren. Nach ca. 20 Minuten Fahrt erreichten wir den roten Platz, wo man ein paar Photos machte und anschließend im nahegelegenen Hotel einen Imbiss einnahm. Gegen 18 Uhr Ortszeit ( 16 Uhr in D. ) bestiegen wir wiederum die Busse um erneut mit Polizeigeleit zum Stadion zu fahren. Dort angekommen, wurden wir, von berittenen Polizisten eingekreist und zum Block 8 des unter Breschnew erbauten Luschniki-Stadions geleitet. Die Versuche, der russischen Fans um uns herum, eine Keilerei zu starten, bzw. einfach nur Schals zu tauschen, wurden von ein paar Pferdeküssen verhindert. Unser Block befand sich am Rande der Gegengeraden und eingekreist von Moskauer Publikum. Mit Tröten machte das Publikum um uns herum einen unglaublichen Lärm. Der eigene Support war nur zu hören, wenn Bayern am Drücker war. Verrückt auch, daß die Russen nach dem 0:2 das Stadion in Scharen verließen!! Nach dem 0:3 waren wir fast allein und hatten ein "Heimspiel in Moskau". Junge Russen im Nachbarblock drückten uns ihre Hochachtung per "Scheiß deutsch Mann"- Rufe aus. Einer wollte gar seine Hose herunterlassen, was die Polizei zum Glück zu verhindern wußte. Nach dem Spiel und dem üblichen Bustransfer waren wir gegen 23:30 Ortszeit am Flughafen und stellten fest, daß uns der Mannschaftsflieger die einzige Nachtlandeerlaubnis Münchens weggeschnappt hatte. Als Entschädigung sozusagen für das lange Warten bis um 5 Uhr morgens durften wir nach dem Einchecken in der Lobby auf Vereinskosten den Irish-Pub um seine Vorräte erleichtern. Das Personal schien nicht begeistert zu sein von den Fangesängen und so kam irgendwann die Miliz und schloß den Laden. Beim üblichen Filzen per Metalldetektor gab es noch eine lustige Szenerie: während die russischen Beamten uns mit steinerner Miene absuchten, hatten einige schon das Lautsprecherpult im  Shuttlebus-Warteraum entdeckt. Und so hörte man beim Filzen die Durchsage: "humba, humba, täterää". Während allgemeiner Belustigung wußten die Russen nicht so recht darauf zu reagieren. Morgens um ca. 6:30 deutscher Zeit waren wir wieder in München und meine Person gegen 15 Uhr in Heiligenhaus.